Aber mal ganz von vorne: Wer kann denn gesunde Ernährung heutzutage überhaupt noch definieren?
Gesunde Ernährung ist ein hochindividuelles Thema. Es gibt nicht die eine geeignete globale Ernährungsform. Einem Robbenfänger im Eis kann man schlecht etwas von 'mehr Obst und Gemüse' erzählen, er lebt optimal versorgt von Fleisch und Blut. Schaut man zum Beispiel in Teile Indiens, sind hier die Bewohner ebenfalls bestens versorgt und haben teilweise noch nie Fleisch in ihrem Leben gegessen. Und dann sind da noch die eigentlich gesunden Lebensmittel, wobei Menschen mit Histaminintoleranz beispielsweise beim Essen von Tomaten Probleme bekommen, für den Pitta-Typ (Ayurveda-Kram :-) ) eignen sich z. B. rote Linsen weniger usw.
Das Hauptproblem unserer heutigen Ernährung stellt allerdings die Menge an Lebensmitteln dar, die hoch verarbeitet sind, unnatürliche Zusatzstoffe, viel zu viel Zucker, nährstoffarme Zutaten und ungesunde Fette enthalten. Unsere Supermärkte stehen zu ca. 80 % voll mit genau diesen "Lebensmitteln".
Es lohnt sich also, sich eine neue Normalität in Bezug auf Essgewohnheiten zu schaffen. Die wichtigsten Komponenten in Hinsicht auf gesunde Ernährung sind Natürlichkeit, gute Nährwerte und eine Zutatenliste, die nicht länger ist als nötig. Meine Selbstexperimente (mehr dazu hier) haben mir bewiesen, dass eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung einen großen Anteil an unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden hat. Mein Credo lautet daher: 80 % Pflanzen (Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten, Vollkornprodukte) und 20 % von dem, was immer man mag. Zunehmend kann man dann beobachten, wie sich die 20 % fast automatisch auch noch Richtung 'gesund' bewegen. Das hängt mit dem Gefühl nach dem Essen zusammen. Bin ich durch meine Nahrung energiegeladen oder raubt sie mir Energie? Die oben genannten Problemzutaten muten dem Körper auf Dauer zu viel zu und/oder sorgen, wie im Falle von Industriezucker, für einen kurzen Energieschub, der dann wieder rasant abfällt.
Ein wunderbares Buch über gesunde Ernährung hat Dr. Michael Greger mit "How not to die" geschrieben, der auf sein "daily dozen" schwört. Dazu gehören täglich Bohnen, Beeren, beliebiges anderes Obst, Kreuzblütlergemüse (z.B. Blumenkohl, Brokkoli, Rucola, Weißkohl), grünes Blattgemüse, beliebig anderes Gemüse, Leinsamen, Nüsse, Gewürze, Vollkorn, Getränke (Wasser + Kräutertees) und Sport. Wenn wir uns also gesund ernähren (und uns bestenfalls auch noch genug bewegen), haben wir mehr Energie, müssen weniger zum Arzt und leben möglicherweise auch länger bzw. altern angenehmer. Ein tolles Konzept, wie ich finde!
"Normalität ist eine Illusion." Sadhguru
Auch in Bezug auf unsere heutige westliche Ernährung empfiehlt es sich, dieses Zitat zu beherzigen.
Nussmuse - nährstoffreiche Kraftpakete
Nicht nur, dass alle Nussmuse mit einem stolzen Einweißgehalt daher kommen, liefern sie auch wichtige Fette. Und zwar die "guten", nämlich ungesättigte. Fett ist ein Grundnährstoff, den unser Körper zum Leben braucht. Da er nicht selbst produziert werden kann, muss er mit der Nahrung aufgenommen werden. Klar, Nussmus ist dadurch kalorienreich, allerdings macht es einen großen Unterschied, in welcher Form wir Kalorien zu uns nehmen. 200 kcal Nussmus sind etwas anderes als 200 kcal Kuchen. Konkret in diesem Fall lässt sich das damit begründen, dass ein Teil des Fetts direkt ausgeschieden wird und zudem der Verzehr von Nussmus den Stoffwechsel ankurbelt. Daher setzt Nussmus, in Maßen genossen, nicht an. Zudem wirkt sein Fett entzündungshemmend (im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren, die entzündungsfördernd sind).
Nussmuse sind darüber hinaus wertvoller Lieferant von Vitaminen (vor allem B-Vitamine und Vitamin E), Mineralstoffen und Antioxidantien, senken das Herzinfarktrisiko und können durch ihre sekundären Pflanzenstoffe einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte haben. Ein wahres Superfood also!